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Regeln, Regeln, Regeln

Hinweisschild

Ich bin fest davon überzeugt, dass du das Recht hast, deine eigenen Regeln für dein Leben aufzustellen, und das Leben zu leben, dass du wirklich willst. Und das zu dir passt. So, wie jeder andere Mensch auch.
Damit das aber gelingen kann, ist es wichtig, mal einen Blick auf Regeln überhaupt zu werfen.

Schild für Bahnübergang
manche Regeln sind sinnvoll

Hast du schon mal über die Regeln in deinem Leben nachgedacht?

Besonders als introvertierte, stille Menschen haben wir oft schon als Kinder gesagt bekommen, dass wir doch bitte anders sein sollen (kommunikativer, mehr Freunde haben, mehr erzählen usw.). Daraus ergab sich bei vielen ein Gefühl von Nicht-Richtig-Sein und der Versuch, sich den Regeln der anderen anzupassen, um auch so zu sein wie sie. Und nicht mehr so anders. Dadurch wurden eigene Bedürfnisse oft verdrängt.

Deswegen ist es wichtig, dass wir uns mal anschauen: Was sind eigentlich Regeln und wozu gibt es sie?

Das sagt Wikipedia zum Stichwort Regeln:
Eine Regel ist eine aus bestimmten Regelmäßigkeiten abgeleitete, aus Erfahrungen und Erkenntnissen gewonnene, in Übereinkunft festgelegte, für einen bestimmten Bereich als verbindlich geltende Richtlinie.

Viele Menschen finden ja Regeln blöd. Wenn man sagt, da gibt es eine Regel oder wir stellen eine Regel auf, dann mögen sie das nicht, und dann handeln sie extra dagegen. Dabei bedenken sie nicht oder merken sie gar nicht, dass sie dann auch schon eine Regel haben, nämlich die Regel, die dann heißen könnte: dagegen sein. Es gibt so Menschen – im NLP würde man sagen: Gegenbeispiel-Sortierer – die immer extra gegen die Regel handeln. Vielleicht kennst du ja auch so jemanden.

Regeln bestimmen unser Zusammenleben und sind dort auch oft sinnvoll. Das kennst du zum Beispiel aus dem Straßenverkehr. Es ist immer gut, wenn man weiß, dass (eigentlich) jeder bei Rot anhält. Darauf hat man sich geeinigt, damit nicht alle wie wild auf den Kreuzungen herumfahren.

Dann gibt es Regeln im Sport. Und für Spiele. Zum Beispiel beim Fußball ist es sinnvoll zu wissen, wer in welches Tor schießt. Und bei Mensch-ärgere-dich-nicht ist es auch sinnvoll zu wissen, bei welcher Zahl ich mit meinen Figuren raus kann.

Wenn ich da die Regeln nicht kenne oder nicht einhalte, dann kann ich oft auch nicht mitmachen. Oder es gibt halt Stress und Streit.

Wasserzeichen in grün
auch im Wasser gibt es Regeln

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Diesen Satz kennst du sicher. Er besagt, dass eine Regel nicht in Stein gemeißelt ist. Nur, weil etwas meistens so ist, muss es nicht immer so sein. Beispiel: In der Regel gehen alle zur Mittagspause in die Kantine. Wenn aber das Wetter super ist, trifft man sich auch mal draußen.

Ehrlichgesagt fällt mir im Moment keine Regel ein, für die sich nicht auch eine Ausnahme finden ließe. Wenn du so eine kennst, lass es mich gern wissen!

Und das ist doch eigentlich gut, denn es heißt, dass ich selber auch flexibel mit Regeln umgehen kann. Und du auch!

Man kann eigene Regeln aufstellen und man kann Regeln übernehmen.

Eigene Regeln

Bei den eigenen Regeln ist es so, dass die zum Beispiel durch eine Peergroup gemacht werden. Also wenn Kinder oder Jugendliche in einer Gruppe zusammenkommen, dann sind so typische Regeln: Wir haben alle den gleichen Rucksack oder wir tragen alle die Haare lang oder wir ziehen alle einen bestimmten Pulli an.

Oder wenn wir uns an der Bushaltestelle treffen, trinken wir alle ein bestimmtes Bier. Das wäre eine Regel, die durch die Peergroup, also die Gruppe, in der ich mich aufhalte, in der ich viel Zeit verbringe, aufgestellt wird. Und wer dazugehören will, der muss sich daran halten.

Es gibt ja da zum Beispiel auch Eintritts- oder Aufnahme -Regeln, dass man zum Beispiel einen Test machen muss, damit man überhaupt Mitglied in der Gruppe werden kann.

Ja, dann gibt es eigene Regeln, die ich mit mir selbst aufstellen kann, durch Erfahrungen, die ich mache und die Reflexion dazu. Oder weil ich bestimmte Dinge erreichen will oder mir andere Dinge abgewöhnen will.

Wenn ich zum Beispiel merke, dass ich immer, wenn ich zu spät ins Bett gehe, am nächsten Tag kaputt bin, dann kann ich mir selber die Regel aufstellen: Ich gehe um 21:00 schlafen. Das muss kein anderer für mich machen. Das mache ich einfach für mich selbst. Meine eigene Regel.

Oder ich mache es mir zur Regel, immer nach Arbeitsende meinen Arbeitsplatz aufzuräumen. Oder ich esse genau ein Stück Schokolade am Tag.

Und dann gibt es auch noch Regeln, die manche Menschen aus Trotz aufstellen, wie zum Beispiel die schon erwähnte Dagegensein Regel.

Also nur, weil die anderen das machen, mach ich das erst recht nicht. Oder nur weil der Vater sagt du musst. Weil der Vater sagt: Macht dir die Schuhe ordentlich zu, lasse ich sie dann extra immer auf und habe dann meine eigene Regel: Ich laufe mit offenen Schnürsenkeln durch die Welt.

Übernommene Regeln

Dann gibt es die übernommenen Regeln. Und viele Regeln übernehmen wir als Kinder durch Sozialisation. Und die sind zum Teil offensichtlich und zum Teil sind sie versteckt. Je nachdem, wo ich aufwachse, wer meine Bezugspersonen sind, können die Regeln sehr verschieden sein. Zum Beispiel kann in der einen Gruppe die Regel sein: Wir verdienen unser Geld mit ehrlicher Arbeit. Und in der anderen Gruppe ist die Regel vielleicht: Wir verdienen unser Geld mit Banküberfällen. Denn es ist sicherlich ein Unterschied, ob ich in einer Arbeiterfamilie aufwachse oder bei der Mafia.

Offensichtlich

Offensichtliche Regeln sind die, die jeder weiß und über die man auch spricht und die völlig klar sind. Zum Beispiel Am Esstisch wird nicht gekippelt. Das ist eine ganz offensichtliche Regel. Das ist einfach. Wenn ich eine Regel habe, die alle kennen und die klar ist, dann kann ich mich daran halten oder auch nicht.

Versteckt

Viel schwieriger ist es bei den versteckten Regeln. Versteckte Regeln sind oft Glaubenssätze wie zum Beispiel: Reichtum ist nicht für unsereins. Oder: Nur wenn ich mich genug anstrenge, kann ich was werden. Das sind Regeln, die gar nicht so ausgesprochen werden. Aus denen sich aber eine ganze Menge im Verhalten ergibt. Vielleicht hast du von Glaubenssätzen schon mal gehört. Wenn man ihnen auf die Spur kommt, dann kann man sie auch verändern. Und dann sind sie offensichtlich.

Bitte dieses Hinweisschild nicht beachten
Regeln ohne Sinn

Warum soll ich mich überhaupt damit auseinander setzen?

Warum soll man sich überhaupt mit Regeln auseinandersetzen? Wo doch das Wort Regel für viele Leute negativ besetzt ist. Da gibt es drei Gründe.

weil: 1

Je besser ich die Regeln kenne, umso besser kann ich mitspielen. Das ist zum mein Beispiel im Fußball. Wenn ich weiß, dass jede Mannschaft hat ihr eigenes Tor hat und ich muss in das Tor der anderen Mannschaft schießen, dann kann ich besser mitspielen, als wenn ich keine Ahnung habe, wofür diese eckigen Dinger da sind. Mit den Netzen dran.

weil: 2

Je besser ich die Regeln kenne, vor allem auch die versteckten, also die, denen ich auf die Spur gekommen bin, umso besser kann ich entscheiden, ob ich da mitmachen will.
Wenn zum Beispiel eine Regel lautet: In diesem Verein werden immer grüne Hosen getragen und ich weiß das. Und ich hasse grüne Hosen. Dann kann ich mich entscheiden, ob ich trotzdem mich daran halte oder eben auch nicht. Jeweils mit den Konsequenzen. Die eine Konsequenz ist vielleicht, dass ich mich nur so halb wohl fühle. Und die andere Konsequenz könnte sein, dass ich nicht mitmachen kann.

weil: 3

Je besser ich meine eigenen Regeln kenne, vor allem die versteckten Regeln, die Glaubenssätze usw., umso besser kann ich für mich selbst neue Regeln aufstellen. Also je mehr ich weiß, wonach ich handele, nämlich meistens durch Sozialisation, durch meine Familie, mein Umfeld, Lehrer usw. übernommene Dinge, je besser ich das weiß, umso eher kann ich sagen: Nein, es war vielleicht damals gut, aber es ist heute nicht mehr gut. Ich habe ganz andere Bedürfnisse. Also vielleicht war eine Regel, die ich übernommen habe: immer samstags wird das Haus geputzt. Und dann kann ich überlegen, stimmt das heute für mich noch?
Vielleicht passt es nicht mehr. Dann putze ich jetzt immer mittwochs das Haus. Neue Regel. Oder ich lasse jemand anderen das Haus putzen. Oder ich putze gar nicht mehr. Auch eine Regel.
Je genauer ich meine eigenen Regeln kenne, umso eher kann ich mich fragen: Passt das überhaupt noch für mich heute mit dem, wie ich lebe, wie ich aufgestellt bin, wie ich leben möchte, welche Bedürfnisse und Wünsche ich habe.

Da gibt es diese schöne Geschichte mit der Weihnachtsgans. Vielleicht kennst du sie ja.
Eine Frau, ganz traditionell, macht die Vorbereitung für das Weihnachtsessen. Dazu gehört, dass sie die Gans einschnürt, also richtig fest mit Garn umwickelt. Die Tochter schaut interessiert zu und fragt: „Mama, warum wickelst du denn die Gans so ein?“ Die Mutter erwidert: „Das habe ich von der Oma so gelernt, frag sie doch mal, warum.“
Die Tochter ruft daraufhin ihre Oma an und fragt: „Oma, warum wickelt man die Weihnachtsgans mit Garn ein?“ Die Oma erzählt, dass sie das von ihrer Mutter so gelernt hat. „Du kannst sie ja nachher beim Essen mal fragen, wieso sie das gemacht hat, früher.“
Alle trudeln ein zum Weihnachtsessen, die Gans kommt auf den Tisch, und das Mädchen fragt: „Urgroßoma, warum wird die Weihnachtsgans so fest in Garn gewickelt?“ Und die Urgroßmutter erzählt: „Weißt du, früher waren wir arm und hatten nur einen großen Topf. In den passte aber die Gans nicht richtig rein. Und darum habe ich sie, so fest es ging, zusammengebunden, damit ich nichts abschneiden musste und sie im Ganzen braten konnte“.

Hier haben wir eine Regel, die über Generationen weitergegeben wurde und ihren Nutzen verloren hat. Was keiner merkt, bis das kleine Mädchen sie hinterfragt.

Kennst du übrigens mein Ebook: Die 13 Regeln, dir richtig gut Stress zu machen.? Da stelle ich eine Art von Regeln auf, die, wenn du sie in ihr Gegenteil drehst, für mehr Entspannung und Gelassenheit in deinem Leben sorgen können. Einzeln kannst du sie auch als Blogartikel finden, zum Beispiel hier: mach es allen recht oder hier: die Meinung anderer. Du siehst: ich beschäftige mich schon länger mit diesem „Regelthema“ 😄

Ich fasse also zusammen:

Regeln sind Übereinkünfte, die mit sich selbst oder mit anderen geschlossen werden. Sie dienen dem Zusammenleben und auch der Orientierung. Dabei können sie bewusst und auch unbewusst übernommen werden. Für jede Regel gibt es Ausnahmen, und Regeln sind veränderbar.

Je besser ich Regeln kenne, nach denen ich mich richte, je genauer ich weiß, wo die herkommen, umso eher kann ich entscheiden, ob ich sie befolgen möchte oder nicht und werde damit immer freier in meinem Leben und immer freier in dem, wie ich mich ausdrücken kann und möchte. Denn wenn ich nicht mehr blind einer übernommenen Regel hinterherlaufen muss, dann bin ich auch frei, wenn ich sage: okay, ich halte mich an die Regel. Und das ist dann frei-willig und nicht, weil ich denke, jemand hat mir das gesagt. Dann bin ich auch freier in mir drin und komme meiner inneren Freiheit immer näher.

Und jetzt du!

Und wie sieht es aus bei dir? Was gibt es für dich für Regeln in deinem Alltag, in deinem Umfeld? Kannst du die einteilen in Regeln, die dir gehören? Die du selber gemacht hast? In Regeln, die du übernommen hast? Regeln, die du wichtig findest. Im Zusammenleben. Oder Regeln, die du ändern möchtest.

Das ist mein Impuls für dich heute: beobachte dich und deinen Alltag und finde heraus, welche Regeln und Übereinkünfte du entdeckst. Besonders spannend sind hier die nicht so offensichtlichen!

Und hinterfrage bei jeder Regel, die dir auffällt, ob sie dir dient, und ob du sie eigentlich haben willst.

Und vielleicht überlegst du dir mal, wie es für dich besser passen könnte.

Viel Freude beim Regeln finden und er-finden! 😊
Bis zum nächsten Mal
Deine Petra 💚

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