Neulich an meinem Kraftplatz wimmelte es von Nacktschnecken. Klar, war es doch seit gefühlt ewigen Zeiten feucht und kalt.
Das erinnerte mich daran, wie es derzeit in meinem Garten aussieht. Alles abgefressen und mit Schleim überzogen. So sehr es mich auch frustriert, und so sehr ich auch genervt bin von diesen hauslosen Gesellen – es fällt mir schwer, ihnen einfach den Garaus zu machen.
Natur als Symbol
Nun suche ich ja immer, wenn mir Dinge in der Natur besonders ins Auge stechen, nach der Symbolkraft, die für mich dahinter stecken könnte. Was könnte das Ereignis oder der Fund für eine Bedeutung für mich haben? Erst recht tue ich das an meinem Kraftplatz.
Wenn ich also die Nacktschnecken und meinen Umgang mit ihnen als Symbol sehe, was sagen sie mir?
Lasse ich sie weiter gewähren, werden sie alles mögliche kurz und klein fressen. Mittlerweile gehen sie ja auch an Pflanzen, die sie früher noch in Ruhe ließen. Wenn ich also meine Blumen und mein Gemüse erhalten will, muss ich Maßnahmen ergreifen. Dann kann ich nicht einfach, weil Schnecken auch ein Recht auf Leben haben, alle an diesem Ort leben lassen.
Grenzen setzen
Und genau damit habe ich Schwierigkeiten. Ihnen Grenzen zu setzen. Denn das bedeutet, auch, mich für eine Handlung entscheiden zu müssen. Und das, obwohl sie doch auch ein Recht haben, hier zu sein. Absammeln und über den Zaun werfen reicht schon lange nicht mehr; in Frage kämen eher Salz, Schere, Korn oder ähnliches.
Und nun der Symbolcharakter. Ich frage mich also:
Was schleimt denn so in meinem Leben rum und frisst meine Blumen und meine Ressourcen weg? Es sind zum Beispiel
- trübe Gedanken,
- lähmende Gewohnheiten,
- Energie fressende Menschen…
Nach dem Motto: „Leben und leben lassen“ fällt es mir oft schwer, bestimmten Dingen und Menschen Einhalt zu gebieten. Jeder hat doch ein Recht darauf, so zu sein, wie er ist!?
Wenn ich aber will, dass meine Blumen stehen bleiben, darf ich nicht alles das einfach leben lassen, nur weil es eben da ist. Ich muss mich schon entscheiden, das Salz oder die Schere zu nehmen und die Schleimer zu vernichten. Ich muss also Grenzen setzen, das könnte heißen:
- bewusst für gute Gedanken sorgen,
- mir neue gute Gewohnheiten zulegen,
- mich von Menschen in meinem Leben verabschieden und neue einladen…
Oder ich mache einfach weiter und schaue den Schnecken beim Fressen zu. Traurig und wütend, aber ohne Handlung. Ist das eine wirkliche Alternative? Nein! Nicht für mich. Und auch nicht für meinen Garten.
Was folgt daraus?
Für meinen Garten heißt das: schneckenfreie Zonen und Bereiche, in denen sie weiterhin leben dürfen, auf dem Kompost, im Gebüsch, in verwilderten Ecken.
Für mich heißt das: auch die dunkleren Tage, anstrengenderen Menschen, nicht so tollen Gewohnheiten dürfen sein. Aber in Maßen, und von mir selbst beeinflusst, so bewusst wie möglich.
Danke, Schnecken! :-)