Was tun wir uns hier eigentlich an?
Meistens geht’s ja. Meistens kann ich mich so einem Gruppending wie Angst ganz gut entziehen, da ich gelernt habe, bei mir zu bleiben.
Aber heute habe ich es doch wieder selbst erlebt. Mein Tag begann in guter Laune, mit Tee und meinem morgendlichen Sport- und Bewegungsprogramm. Danach ab an den Schreibtisch, Post lesen, Soziale Medien öffnen und *Bähm* saß ich selbst kurz drin in dieser, ich nenne es mal: Angstfalle.
Direkt danach folgte eine „Ist-doch-alles-sinnlos“- Gedankenspirale. Die Energie, die es gekostet hat, wieder in einen besseren Gefühlszustand zu kommen, hätte ich sinnvoller nutzen können. Zum Beispiel, um andere Menschen zu unterstützen, selbst in einen guten Mood zu kommen. Zum Glück habe ich einen ganzen Rucksack voller funktionierender Werkzeuge dafür.
Was passiert hier?
Wenn wir Angst haben, ist unser inneres System alarmiert. In Bereitschaft, zu fliehen, uns totzustellen oder anzugreifen. Denn sein Ziel ist unser Überleben. Hierfür muss Energie zur Verfügung gestellt werden, zum Beispiel für unsere Muskeln, wenn wir kämpfen oder rennen wollen. Energie, die von anderen Körpersystemen abgezogen wird, wie unserer Verdauung, oder auch von unserem Immunsystem.
Kurzfristig ist das total sinnvoll
Fokussiert können wir dem Objekt unserer Angst begegnen, vor dem Säbelzahntiger weglaufen oder dem Angreifer den Holzknüppel über den Kopf ziehen. Nach überstandener Herausforderung gehen wir in den Normalmodus zurück, entspannen, und unser Körper baut die Stresshormone ab.
Langfristig aber bekommen wir ein Problem
Bleiben wir langfristig in der Angst, ohne Aussicht auf ein Ende, ohne die Möglichkeit, aktiv werden zu können, werden wir krank. Unser Immunsystem bleibt heruntergefahren, und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Und genau das ist es, was seit Monaten passiert. Seit Monaten werden wir immer wieder in die Angst geschickt, wird Angst geschürt. Berechtigt oder unberechtigt? Egal.
Wir leben kollektiv in einer Angststimmung, die unser Immunsystem runterdrückt. Medien schreiben angstmachende Stories, Menschen mit unterschiedlichen Ansichten schocken „die anderen“ mit Horrorgeschichten und malen sich gegenseitig die schlimmsten Szenarien aus, gruselige Zahlen werden uns (teils ohne Bezug) um die Ohren gehauen, schlimme Fotos geistern durch den Äther. Ich bin entsetzt darüber, wer alles (auch aus meinem Bekanntenkreis) mit dazu beiträgt, Angst zu verbreiten. Angst statt Lösungen, statt Ideen. Wozu soll das gut sein?
Es dient uns nicht! Hört auf damit!!!
Angst ist ein schlechter Ratgeber, und ja, Angst macht krank. Und dabei ist es egal, um welches Thema es geht. Auch wenn ein Thema gerade dominiert, es zieht ja einen ganzen Rattenschwanz an Themen nach sich. Drohende Krankheit, drohender Arbeitsplatzverlust, Ausgestoßen werden aus der Familie, dem sozialen Umfeld, die Liste ist lang.
Und was nun?
Angst ist auch etwas, das super eingesetzt werden kann, um Menschen zu manipulieren. Das muss nicht immer bewusst passieren. Zum Beispiel kann der gute Freund dir Dinge erzählen, die ihm Angst machen, und will damit unterbewusst erreichen, dass du dich genauso ängstlich fühlst wie er. Damit er weiß, dass er „richtig“ liegt. Aber natürlich gibt es auch die bewusste Manipulation von Menschen durch Angst. Damit Menschen sich klein und unsicher fühlen, jemandem (blind) folgen, Dinge tun, zu denen sie sonst – ohne diese Angst – nicht bereit wären usw. Schauen wir in der Geschichte zurück, finden wir viele Beispiele dafür.
(Das findest du zu krass? Dann schau dich mal auf einem Schulhof um, dort wird diese Manipulation schon fleißig trainiert 😉)
Viel schlauer und gesünder wäre es doch, wir würden uns alle zusammen um Lösungen kümmern, um Alternativen, neue Ideen. Oder was denkst du?
Was kannst du selber direkt tun, damit das Angstmonster nicht deine Kontrolle übernimmt? Hier ein paar Beispiele. Du kannst
- weniger Medien konsumieren, Zeitungen, Fernsehen, Social Media…
- bestimmte Gespräche mit bestimmten Menschen meiden, von denen du weißt, dass sie dir nicht gut tun. Sage dir selbst: „ich stehe dafür nicht zur Verfügung“.
- Gespräche mit anderen Menschen zu anderen, positiven Themen suchen.
- in die Natur gehen, dich verbinden, erden.
- Gegenbeispiele suchen, Gegenwahrscheinlichkeiten aufstellen
- etwas tun, von dem du weißt, dass es dir immer gut tut. Was ist das?
(Kennst du schon meine Wohlfühl-Liste?)
Versteh mich bitte richtig. Es geht mir nicht darum, die Augen vor einer Realität zu verschließen. Oder nur noch in einer Rosa-Wölkchen-Blase herumzuschweben. Aber: je ruhiger und gelassener du in dir bist, desto besser kannst du Informationen abwägen, eigene Schritte überlegen und handeln.
Ich gehe jetzt eine Runde tanzen. Denn tanzen macht glücklich, da hat die Angst keinen Platz. 💃
Möchtest du jemanden an deiner Seite, der mit dir deine Ängste anschaut, mit dir da durch geht und Alternativen findet? Dann lass uns reden. 😊 Schreib mir einfach eine Email, oder such dir einen Termin aus in meinem Kalender bei Terminland. 20 Minuten nur für dich.