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Wie erlebst du den Monat August?
In meiner kleinen Umfrage bei Facebook mit der Frage: „Was verbindest du mit dem Monat August?“ wurden die Begriffe Hochsommer, Sonne und Urlaub am meisten genannt.
Und der August ist noch mehr. Beginn der Ernte. Schmetterlinge 🦋. Sternschnuppen. Die Störche machen sich auf den Weg nach Süden. Und zum Monatsende hin lässt sich bereits der Herbst erahnen, im Licht, im Geruch, in der Atmosphäre.
Die Alten nannten den August auch Erntemond. Dies weist schon darauf hin, dass es der Monat der Ernte ist (auch wenn wir schon vorher etwas ernten können und danach bis in den Herbst hinein auch noch). Blüte, Wachstum und Entfaltung sind jetzt nicht mehr im Vordergrund, sondern die Reife, die Vollendung der Früchte und Samen.
Medizinrad und Jahreskreis
In vielen Kulturen wird der Lauf des Jahres mit all seinen Besonderheiten und Energien als Rad beschrieben. So gibt es zum Beispiel das Medizinrad der nordamerikanischen Ureinwohner, mit dem Konzept der vier Schilde. Jedem Schild ist hier eine Jahreszeit zugeordnet. Der August gehört in das Sommerschild. Seine Attribute sind Körperlichkeit, Kindheit, Unbeschwertheit, Sinnlichkeit, Unschuld, kindliche Unvoreingenommenheit, Vertrauen usw.
Instinktiv spüren wir das: im Sommer gehen wir raus, feiern, es gibt Grillfeste, es wird gegessen, genossen. Wir machen Urlaub, um Zeit zu haben für all die Dinge, die uns Freude machen und damit wieder unsere Batterien aufladen.
Im keltischen Jahresrad markiert der August einen der vier Kreuzungspunkte, und zwar liegt er in der Mitte zwischen Sommersonnenwende (Juni) und Tag- und Nachtgleiche (September). Es ist die Zeit des Festes Lugnasad um den 1. und 2. August herum. Der Sonnengott Lug strahlt noch, geht jedoch bereits seinem Tod und dem Ende seines Zyklus entgegen. So spüren wir im August auch bereits einen Hauch von Herbst.
Der August ist also eine Zeit der Ernte und der Vollendung. Die Saat gelangt zur Reife. Es gibt Fülle überall um uns herum.
Wie kannst du das nun konkret für dich nutzen?
Folgende Übungen und Fragen können dich unterstützen.
🌿 Mit allen Sinnen
Gehe hinaus in die Natur, in den Wald, auf eine Wiese, ans Meer. Es muss gar nicht spektakulär sein, ein kleiner Spaziergang reicht schon aus. Und nun setze gezielt deine Sinne ein, Hören, Riechen, Sehen, Fühlen. Vielleicht auch Schmecken, wenn du etwas Essbares findest (das du sicher erkennst! und das an einer unbelasteten Stelle wächst!), zum Beispiel eine Brombeere, ein Löwenzahnblatt oder ähnliches.
Sei ganz präsent an diesem Ort, auf deinem Weg. Nimm eine neugierige Haltung ein und lass dich führen: was zieht dich an? Was stößt dich ab?
Was erzählt die Natur, was erzählt das, was dir begegnet, über dich?
🌿 Fülle und Reichtum überall
Wo überall in deinem Leben gibt es Fülle und Reichtum? Das können die ganz naheliegenden Dinge sein: in deinem Kühlschrank, in deinem Garten / auf deinem Balkon, in deiner Geldbörse. Aber auch Menschen in deinem Leben. Freundschaft, Fröhlichkeit, Lachen, Austausch. Es gibt auch Fülle in unserem Leben, die wir gar nicht so gerne sehen wollen. Zum Beispiel Regen, in diesem Sommer gibt es bei uns eine Menge davon. Auch die vielen Dinge, die auf deinem Schreibtisch liegen, können Fülle ausdrücken, zum Beispiel die Fülle an Aufgaben. Vielleicht gibt es auch viele Tränen, Zweifel, Trauer, Sehnsüchte in deinem Leben. Auch das ist Fülle und Reichtum, und zwar von Emotionen und Gefühlen. Nimm sie wahr und versuche mal, nicht zu werten und nicht in Positiv – will ich haben – und Negativ – will ich nicht haben – zu unterteilen. Das ist manchmal eine echte Herausforderung, ich weiß. Und: die Natur wertet nicht.
🌿 Reife braucht Zeit
Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Vielleicht hast du diesen Spruch schon mal gehört, und ich finde ihn so wahr. Wenn du einen Samen setzt und eine Pflanze heranziehst, dann brauchst du Geduld. Je nach Pflanze wenige Wochen (z.B. Salat) oder viele Jahre (z.B. braucht die Walnuss bis zu 20 Jahre, bevor sie die ersten Früchte trägt).
Schau mal mit diesem Gedanken im Hinterkopf auf deine Projekte und Ziele: wo sind die Früchte oder Samen bereits reif? Wo kannst du bereits ernten? Und für welches Projekt brauchst du noch Zeit und Geduld? Überprüfe den „Reifegrad“ all der Dinge, die du ins Leben gerufen hast. Jetzt im August zählt nicht mehr die Quantität, also wie viele Ziele du hast. Sondern es zählt die Qualität. Wo möchtest du jetzt wirklich noch Zeit, Energie, Kraft und Gedanken investieren?
Und manche Frucht wird vielleicht auch gar nicht mehr reif. Weil sie zu spät angesetzt hat, oder die Witterung lange ungünstig war, oder die Bienen 🐝 zur richtigen Zeit gefehlt haben.
Auch ein Apfelbaum wirft im Laufe des August noch Früchte ab. So bekommen die verbleibenden Äpfel alle Kraft und Energie und können umso schmackhafter werden.
🌿 Verantwortung für deine Früchte und Loslassen
Nicht alles, was wir beginnen, ist gut und schön. Nicht alles, was wir beginnen, entwickelt sich zu dem, was wir ursprünglich dachten und geplant hatten. Manche Früchte sind giftig, schmecken bitter, haben Würmer.
Also darfst bzw. musst du dich vielleicht von dem ein oder anderen Projekt trennen. Vielleicht musst du auch anderen erklären, warum es jetzt nicht mehr weitergeht. vielleicht von Menschen und Überzeugungen loslassen. Das ist nicht immer angenehm. Aber wenn meine Früchte voller Würmer sind, oder mein Getreide durch zu viel Regen Schimmel angesetzt hat, wäre es fahrlässig und ungesund, daran festzuhalten. Nur, weil ich mich mal dazu entschieden und eine bestimmte Vorstellung von der Ernte hatte. Vielleicht ist noch etwas zu retten, oder ich kann das bis jetzt Erreichte für etwas anderes nutzen. Das darfst du herausfinden, entscheiden und die Verantwortung dafür übernehmen.
Die Augustenergie ist eine sehr passende Zeit dafür.
Und wozu das Ganze?
Die Rhythmen der Natur zu nutzen, kann uns eine Menge Energie schenken und Dinge leichter machen.
Wir sind selber Natur und haben darum auch die Rhythmen der Natur in uns. In der modernen Weilt tun wir so, als hätten wir diese Rhythmen nicht: Es gibt Licht auf Knopfdruck, Wärme, Wasser, wann immer wir das wollen, Nahrung im Überfluss zu jeder Zeit. Wir sind damit nicht mehr eingebunden in das, was die Natur gerade bietet, und damit auch nicht mehr so abhängig.
Trotzdem sind wir natürliche Wesen, bei Tag und Nacht merken wir es noch (obwohl auch das zum Beispiel mit 3-Schicht-Betrieben usw. schon konterkariert wird). Was wir auch alle kennen: im Winter fühlen wir uns anders als im Sommer, im Herbst haben wir auf andere Sachen Lust, als im Frühling. Wenn wir also es schaffen, wieder mehr mit den Rhythmen der Natur zu leben, ohne unsere moderne Welt aufgeben zu müssen, dann ist es eine große Kraftquelle, die wir nutzen und aus der wir schöpfen können.
TipiTalk Monatsenergie
Jeden Monat mache ich einen TipiTalk an meinem virtuellen Lagerfeuer zur jeweiligen Energie des Monats. Ich spreche über seine Qualitäten, gebe Übungen und Inspirationen, und du kannst all deine Fragen stellen, die du dazu hast.
Möchtest du auch dabei sein und rechtzeitig informiert werden? Dann trag dich flink in meinen Newsletter ein. Leserinnen und Leser bekommen immer als Erste alle Infos 😃
Und jetzt: genieße deinen August 😎 Und lass mich gern in den Kommentaren wissen, welche Übung für dich hilfreich war und warum 😃
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