7 Gründe, warum ich es liebe, in der Natur zu sein

Wie oft sind wir draußen, ohne es richtig wahrzunehmen? Oder schimpfend über die „Unbill der Natur“, wenn es regnet oder kalt ist? Für mich gibt es viele Gründe, warum ich es trotzdem liebe, in der Natur zu sein.

Obwohl ich in einer Großstadt aufgewachsen bin, habe ich mich schon früh für Tiere und Pflanzen interessiert. Am Anfang war es Entdeckerfreude und Wissensdurst. Später wurde mir auch bewusst, dass Draußensein noch andere Dimensionen hat.

1. In der Natur bin ich mit allen Sinnen dabei

Augen, Nase, Ohren, Haut: alle sind dabei und „auf Empfang“, wenn ich nach draußen gehe. Manchmal auch die Zunge (beim Beerennaschen), manchmal auch mein Gleichgewichtssinn, wenn ich einen schrägen Deich hoch gehe oder im Wald über einen Baumstamm balanciere. Dann fühle ich mich lebendig und ganz. Und nebenbei darf auch mein Verstand mal ein bisschen abschalten. Wie erholsam!

In einem geschlossenen Raum liegt der Fokus oft nur auf den Augen, wenn ich lese, am Computer sitze. Vielleicht nutze ich auch noch bewusst die Ohren, indem ich jemandem im Gespräch zuhöre. Aber Wind auf der Haut? Eher selten. Verschiedene Naturgerüche? Na gut, manchmal riechen auch Mitmenschen, oder mein Kaffee 😉

2. In der Natur gibt es keine Vergleiche und keine Bewertung

Niemals käme ich auf die Idee, mich in oder mit der Natur zu vergleichen. Es macht keinen Sinn, mich schlechter als eine Ameise zu fühlen, weil ich nicht auch das Vielfache meines eigenen Körpergewichtes tragen kann. Das ist super entspannend, vor allem wenn ich zum Beispiel in der Social-Media-Welt ständiges Vergleichen beobachte und auch selbst dazu angehalten werde (wie fit sind andere Frauen Ü50? wer bekommt mehr Klicks auf seine Beiträge?).

so blau, so klar

Also gibt es auch keine Bewertung. Ich bin einfach wertvoll, weil ich bin. Und dem Baum ist es sowieso egal, ob ich fancy Schuhe trage oder einen modischen Kurzhaarschnitt. Und ob ich im Meeting schlaue Dinge gesagt oder wieder mal geschwiegen habe.

Im übrigen kämen auch Tiere und Pflanzen nicht auf die Idee, sich mit anderen zu vergleichen. Das ist irgendwie so ein Menschen-Ding, und es tut uns ganz oft nicht gut. Deswegen nimmt Draußensein so viel Druck von uns, und deswegen liebe ich es.

3. Die Natur ist mein Ursprung und deswegen mein Zuhause

Ich bin im Körper einer Frau gewachsen. Mein Körper heute wird durch Dinge aus der Natur ernährt. Über meinen Atem bin ich mit den Bäumen verbunden. Im Ursprung sind wir alle Sternenstaub (ja, das ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen!). Warum also tun wir immer so, als gäbe es uns Menschen auf der einen Seite und die Natur auf der anderen? Wir sind alle Natur.

Wenn ich mich daran erinnere, fühle ich mich wieder als ein Teil des Ganzen. Bin ich in der Natur, fühle ich mich verbunden. Ohne Natur wäre ich nicht hier. Also ist sie mein Zuhause, das ich liebe, auch wenn ich mein Dach über dem Kopf, mein bequemes Bett und meine warme Dusche nicht missen möchte.

4. Natur ist der Spiegel meiner Seele

… denn sie spiegelt meine Befindlichkeiten. Wie ich auf Dinge reagiere, die gerade passieren (zum Beispiel Regen, Mücken, Sonne oder Wind), zeigt mir, ob ich gerade geduldig bin, ob ich eher aufbrause und schnell sauer werde, ob ich sehr ängstlich bin oder übermütig. (Hier habe ich über diesen Aspekt in der Naturarbeit geschrieben.)

Bin ich traurig, reagiere ich anders, als wenn ich glücklich bin. Im einen Fall macht mich der Regen schwermütig, im anderen Fall tanze ich darin.

So oder so atmet meine Seele auf, wenn ich draußen bin, im Wald, besonders am Meer, aber auch einfach in einem Park inmitten der Stadt. Und mit meiner Seele entspannt sich auch mein Körper. Wellness pur.

5. Die Natur ist voller Symbole und voller Weisheit

In der Natur finde ich Antworten auf meine Fragen. Es ist irgendwie magisch, welche Dinge mir begegnen, wenn ich bewusst mit einer Frage im Kopf, auf der ich vielleicht schon lange herumdenke, nach draußen gehe. Wenn ich diese Frage dann quasi „an die Natur abgebe“, und einfach mal ohne Ziel meines Weges gehe, einfach nur die Natur um mich herum wahrnehmend. So gut wie immer finde ich etwas, einen Gegenstand, eine besondere Feder, oder es kommt plötzlich die Sonne heraus bei einem Gedankengang. Die Natur zeigt sich mir in Symbolen, und wenn ich offen dafür bin, finde ich dort meine Antworten. Dann weiß ich meinen nächsten Schritt, oder was mir fehlt, oder ich entdecke den Ursprung meines Problems.

Mit diesem Geschenk kehre ich dann zurück.

6. Natur lehrt mich vieles übers Leben

Natur lehrt mich vieles über Rhythmen, wie Tag und Nacht, Ebbe und Flut , den Gang der Jahreszeiten. Über Beständigkeit, denn jeden Tag geht die Sonne wieder auf. Vergänglichkeit – alles geht vorbei, alles stirbt irgendwann, und selbst Berge und Felsen sind nicht für immer da (Steine werden zerrieben und sind vielleicht irgendwann ein Teil vom Sandstrand). Über Gleichmut – die Eiche bleibt stehen und wächst, ob es regnet, stürmt oder heiß ist. Und auch darüber, alles zu geben, selbst wenn die Tage gezählt sind – Blumen erstrahlen in den schönsten Farben, selbst wenn sie den nächsten Sommer nicht erleben werden.

Vieles, worüber ich in meinem Menschsein hadern kann, finde ich in der Natur wieder und sehe dort, dass es eigentlich kein Problem ist. Sondern dazugehört, zu mir, meinem Leben, meiner eigenen Natur.

7. In der Natur verschieben sich die Prioritäten

Bin ich draußen, ist das Wichtigste an meiner Jacke nicht, von welchem Label oder aus welchem Laden sie kommt. Sondern sie soll mich warm/kalt/trocken halten. Farbe? Zweitrangig.

Hast du schon mal mehrere Tage dein Lager draußen aufgeschlagen? Es ist erstaunlich, wie viel Zeit man damit verbringt, sich um einen festen, trockenen Platz, um Holz für das Feuer, Wasser holen und Essen zubereiten zu kümmern. Was nach viel Arbeit klingt (und es auch ist), ist trotzdem entspannend und erdend. Gut, wenn gerade ein Gewitter aufzieht und man alles noch in Windeseile wetterfest machen muss, ist das weniger entspannend. Aber es ist eine andere Art von Anstrengung und „Stress“, als wenn man im normalen Alltag von Termin zu Termin hetzt. Selbst wenn man da die meiste Zeit drinnen und geschützt ist.

Und es erscheint plötzlich auch wichtiger zu sein, in der Betrachtung eines badenden Vogels oder einer emsigen Ameisenkolonne zu versinken, als zum zehnten Mal seine Emails am Handy zu checken.

Siehst du den Regenbogen?

Liebst du es, in der Natur zu sein? Welche Gründe gibt es für dich? Findest du dich hier wieder? 😃

teile, wenn es dir gefällt 🙂

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