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Advent – Zeit der Besinnlichkeit. Oder doch nicht?

dritter Advent

Wenn es draußen dunkel wird

Am Sonntag brennt die dritte Kerze. Nicht mehr lange, dann erwachen wir am kürzesten Tag des Jahres, erleben die längste Nacht, die Wintersonnenwende. Draußen, in der Natur ist diese Zeit eine Zeit des Rückzugs, des Kräftesammelns, des Samenreifens im Verborgenen. Es gibt viel weniger bunte Farben, weniger starke Gerüche, weniger Geräusche. Aus dieser Dunkelheit wird das Licht geboren.

Und das ist es ja eigentlich, was wir feiern in dieser Zeit, dass das Licht wiederkommt. Dass die Tage länger werden und wir Hoffnung haben, dass der Winter, hat er auch gerade erst begonnen, vergehen wird.

Und was tun wir in dieser Zeit?

Leider ist diese Zeit der größten Dunkelheit und der tiefsten Stille in der Natur für uns Menschen oft die hektischste und betriebsamste Zeit im Jahr. Alles muss noch schnell unter Dach und Fach gebracht werden, Jahresabschlüsse sollen getätigt, Weihnachtsfeiern gefeiert und die letzten Geschenke gekauft werden. Auch die Planung fürs kommende Jahr soll stehen. Weihnachten ist die umsatzstärkste Zeit im ganzen Jahr für den Einzelhandel. Da kann man sich lebhaft vorstellen (und miterleben), was in den Geschäften und hinter den Kulissen los ist. Überstunden werden geschoben, Hektik wird verbreitet.
Statt unsere Sinne zur Ruhe kommen zu lassen, begeben wir uns auf laute Weihnachtsmärkte, beschallen unsere Ohren mit beständigem Gedudel aus Kaufhaus-Lautsprechern, betören unsere Nasen mit vielfältigsten Gerüchen nach Glühwein und Naschkram. Unsere Augen baden in grellem Licht der Weihnachts-Lichter-Deko, eine heller und blinkiger als die andere. Puh, das ist Stress für unsere Sinne! Gerade in dieser Zeit, in der die Natur zur Ruhe kommt, sind Stress und Hektik besonders unangenehm und auch schädlich für unseren Körper und unsere Seele. Denn auch wir Menschen als ein Teil der Natur passen uns ja dem Jahresrhythmus an. Das bedeutet, auch wir brauchen (eigentlich) den Rückzug in Ruhe und Dunkelheit (erhellt von Kerzenschein :-) ), um Kraft zu tanken und den Samen für das neue Jahr zu legen. Würden wir uns besinnen auf die Natur, auf unsere Natur, und daraus Konsequenzen ziehen, könnten wir viel Stress vermeiden.

Geht es auch anders?

Weniger ist hier mehr. Darum stell dir doch gerade in diesen letzten Tagen des Advents einmal folgende Fragen (vielleicht sogar bei einem Spaziergang in der Natur):

  • Was darf liegen bleiben bis zum nächsten Jahr?
  • Muss jeder Kunde, jeder Geschäftspartner tatsächlich noch in diesem Jahr die persönlich geschriebene Karte bekommen? So schön das ist, aber – jeder von uns freut sich doch auch über Post „außer der Reihe“, die kommt, wenn wir gar nicht damit rechnen.
  • Muss ich wirklich alle Kekse vor Weihnachten gebacken haben? (Ich persönliche liebe ja selbstgebackene Kekse auch im Januar und Februar :-) )
  • Muss ich wirklich jede Weihnachtsfeier „mitnehmen“? Die im Betrieb, und die im Sportverein, im Skatclub und dann auch noch die von …. (hier kannst du selbst was einsetzen).
  • Verpasse ich wirklich so viel, wenn ich nicht jeden Weihnachtsmarkt der Region abklappere?

EIN Weihnachtsmarkt, EINE Weihnachtsfeier, mit Bedacht ausgewählt. Ein bisschen weniger Blinker und Geglitzer, weniger dringende Punkte auf meiner ToDo-Liste (beruflich UND privat). Stattdessen mehr Zeit für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Das zu beherzigen täte uns allen gut. Und nicht erst am Heiligabend, wenn die Mehrheit der Nation erschöpft, genervt und angespannt unter den Baum fällt, um endlich auszuruhen (was auch hier vielen nicht gelingt…).
Auch die Dunkelheit und die Stille haben ihre Berechtigung im Leben, und wir sollten ihnen Platz und Raum in unserem Alltag einräumen. Die Natur macht es uns vor: Nur wo Dunkelheit ist, kann es auch Licht geben, nur wo Stille herrscht, können Töne entstehen, und nur wo wir zur Ruhe kommen, können wir auch mit Spannung wieder starten.
Auch mit weniger ArbeitAnstrengungFeiereiBeschallungHektikuswusf dreht die Welt sich weiter, werden die Tage wieder länger, kehrt das Licht zurück. Ganz von allein.

Das ist gelebte Burnout-Prävention ;-) .

In diesem Sinne wünsche ich dir eine ruhige Rest-Adventszeit und ein wunderbares Weihnachtsfest!

teile, wenn es dir gefällt :-)